Über das Projekt

Mit dem Kauf eines Produktes spenden Sie 7 Euro
an den Diakonie Flüchtlingsdienst

Migration und Flucht haben viele Gesichter. Die Verbindung aus Verzweiflung und Hoffnung, die Menschen dazu bringt, ihr Land zu verlassen, scheint für die meisten Österreicher_innen weit von der eigenen Realität entfernt. Dabei haben viele zumindest eine Person in ihrer Familiengeschichte, die im Laufe des letzten Jahrhunderts selber Verfolgung, Unterdrückung und Flucht erlebt hat. Das heutige Europa erweist sich für viele Migranten und Flüchtlinge nicht nur als sicherer Hafen nach manchmal monatelangem Horrortrip sondern auch als eine abweisende Festung, gesichert durch Zäune und Stacheldraht und eine undurchschaubare Bürokratie.

Ein österreichisch-ungarischer Autor, der zeit seines Lebens soziale Ungerechtigkeit anprangerte, war Ödön von Horvath. Sein Stück „Glaube Liebe Hoffnung“ handelt vom Kampf des Individuums gegen eine hartherzige Bürokratie und Justiz, und seit der Uraufführung 1936 hat es kein bißchen von seiner Aktualität verloren. Würde Ödön von Horvath heute leben, dann würde er vielleicht über Flüchtlinge schreiben, die sich den ganzen Weg bis nach Österreich durchkämpfen, nur um dann an hartherzigen und kleinlichen Paragraphen zu scheitern.

Damit Glaube, Hoffnung und Liebe wieder spürbare Realität im Leben jener Menschen werden, hat Cornelia Seirer „Faith, Hope & Love“-Designs für Kleidungsstücke entworfen. Der Gewinn aus der Kollektion geht dabei zur Gänze an den Diakonie Flüchtlingsdienst. Mit dem Kauf jedes T-Shirts oder Sweaters helfen Sie mit, den Geschichten von Flüchtlingen eine positive Wendung zu geben.

Um die vielen verschiedenen Gesichter von Flucht und Migration zu zeigen, portraitiert Michael Seirer im Rahmen des Projekts Einwanderer, Wiener mit Migrationshintergrund und Flüchtlinge. Ihre Geschichten werden hier erzählt.

Ödön von Horváth

Die junge Elisabeth ist wild entschlossen, ihr Glück zu machen und sich eine Existenz als Korsettvertreterin aufzubauen. Ein Gewerbeschein für Miederwaren ist aber teuer: Sie braucht Geld, um legal arbeiten zu dürfen. Und sie braucht Arbeit, um das nötige Geld dafür verdienen zu können. Also handelt sie zunächst ohne den offiziellen Gewerbeschein und wird erwischt. Um diese Schulden zu tilgen, versucht sie beim Anatomischen Institut ihre Leiche schon zu Lebzeiten zu verkaufen. Elisabeth, eine Inspektorentochter, rührt das Herz des Präparators und er streckt ihr das Geld vor. Für einen Gewerbeschein, wie sie ihm sagt.

Als er jedoch erfährt, dass Elisabeth damit ihre Strafe abzahlt und außerdem keine Zollinspektor- sondern nur eine kleine Versicherungsinspektoren-Tochter ist, zeigt er sie enttäuscht an. Sie wird zu 14 Tagen Gefängnis verurteilt. Als sich eine Liebesbeziehung mit dem jungen Polizist Alfons anbahnt, wagt Elisabeth wieder zu hoffen. Er erfährt jedoch von ihrem Gefängnisaufenthalt von seinem Vorgesetzten und lässt sie aus Angst um seine Karriere fallen. Elisabeth bleibt nichts, weder Glaube, noch Hoffnung und schon gar nicht Liebe. Ohne Perspektive gibt sie sich selbst auf und begeht Selbstmord.